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Sicherheitskultur

Was bedeutet Sicherheitskultur im Unternehmen?

Warum eine starke Sicherheitskultur entscheidend ist – und welche Rollen CISO und Management dabei spielen

 

 

Die Bedeutung einer gelebten Sicherheitskultur

 

In Zeiten zunehmender Cyberbedrohungen reicht es längst nicht mehr aus, nur technische Schutzmaßnahmen wie Firewalls, Verschlüsselung oder Zugriffskontrollen einzusetzen. Informationssicherheit ist heute vor allem eine Verhaltensfrage – und damit eine Frage der Unternehmenskultur.

 

Eine gelebte Sicherheitskultur bedeutet, dass alle Mitarbeitenden – unabhängig von Funktion oder Hierarchie – Sicherheit als selbstverständlichen Teil ihres täglichen Handelns betrachten.

Es geht darum, dass Bedrohungen erkannt, Risiken bewusst eingeschätzt und sichere Verhaltensweisen verinnerlicht werden. Nur so entsteht eine wirklich widerstandsfähige Organisation, die nicht nur auf Technik vertraut, sondern auf die Wachsamkeit und Kompetenz ihrer Menschen baut.

 

Ohne eine starke Sicherheitskultur bleiben technische Maßnahmen wirkungslos, denn der „Faktor Mensch“ ist nach wie vor die häufigste Schwachstelle in der Informationssicherheit – sei es durch Phishing-Attacken, fehlerhafte Konfigurationen oder unachtsamen Umgang mit sensiblen Daten.

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Warum der CISO (bzw. ISB) die zentrale Führungsrolle übernimmt

 

Der Chief Information Security Officer (CISO) oder Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) ist die Schlüsselfigur, um die Sicherheitskultur im Unternehmen strategisch und nachhaltig zu entwickeln.

Er oder sie bringt die nötige Fachkompetenz mit, um:

 

  • Risiken richtig zu bewerten,

  • geeignete Maßnahmen zu identifizieren,

  • Prioritäten zu setzen,

  • und Sicherheitsziele mit den Unternehmenszielen in Einklang zu bringen.

 

Darüber hinaus trägt der CISO die Verantwortung, Sicherheit als Querschnittsthema im gesamten Unternehmen zu etablieren – nicht als isoliertes IT-Projekt, sondern als Teil der Unternehmens-DNA.

Er ist Impulsgeber, Moderator und Berater zugleich und sorgt dafür, dass Sicherheit nicht als Bremse, sondern als Erfolgsfaktor wahrgenommen wird.

 

Allerdings kann der CISO alleine keine Kulturänderung erzwingen – er braucht die aktive Unterstützung des Top-Managements.

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Warum das Management eine entscheidende Rolle spielt

 

Das Management muss Sicherheitskultur sichtbar vorleben und aktiv unterstützen.

Wenn Sicherheitsbewusstsein nur in der IT- oder Compliance-Abteilung existiert, wird es niemals tief in die Organisation eindringen.

 

Das Management schafft die Rahmenbedingungen für eine starke Sicherheitskultur durch:

 

  • Vorbildfunktion: Führungskräfte müssen selbst sicherheitsbewusst handeln und dies kommunizieren.

  • Ressourcenzuteilung: Ohne Zeit, Budget und Personal bleibt Sicherheit eine leere Forderung.

  • Kommunikation: Sicherheit muss regelmäßig thematisiert und als wichtiger Bestandteil des Unternehmenserfolgs betont werden.

  • Integration in Zielsysteme: Sicherheitsziele müssen in persönliche Zielvereinbarungen und Unternehmenskennzahlen aufgenommen werden.

 

Nur wenn das Management Informationssicherheit als eigene Verantwortung versteht und aktiv unterstützt, können Mitarbeiter erkennen, dass Sicherheit tatsächlich Priorität hat – nicht nur auf dem Papier.

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Wie wird eine Sicherheitskultur konkret vorangetrieben?

 

1. Kontinuierliche Sensibilisierung und Training

 

  • Regelmäßige Awareness-Kampagnen, E-Learning-Module, Workshops und praxisnahe Trainings.

  • Thematisierung aktueller Bedrohungen und sicherer Verhaltensweisen auf verständliche Weise.

 

2. Einfache, klare und gelebte Sicherheitsrichtlinien

 

  • Dokumente dürfen nicht in Schubladen verschwinden – sie müssen verständlich und anwendbar sein.

  • Beispiel: Klare Regeln für Passwortnutzung, Umgang mit E-Mails oder mobile Devices.

 

3. Positive Kommunikation statt Angst

 

  • Fehlerfreundliche Kultur schaffen: Sicherheitsvorfälle oder Beinahe-Fehler sollen gemeldet werden, ohne Angst vor Bestrafung.

  • Sicherheit als “Enabler” kommunizieren, nicht als Verhinderer.

 

4. Integration von Sicherheit in Geschäftsprozesse

 

  • Sicherheitsaspekte schon bei der Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse berücksichtigen (“Security by Design”).

 

5. Messen und Belohnen

 

  • Fortschritte in der Sicherheitskultur messbar machen (z.B. über Phishing-Simulationen, Awareness-Scores).

  • Positives Sicherheitsverhalten sichtbar anerkennen und belohnen.

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